Erzähl uns, wie du zum Esports gekommen bist und wie deine ersten Schritte aussahen.
Minecraft Anfänge
Mein Anfang beim Esports liegt denke ich beim ersten Mal Minecraft zocken in einem wettkampforientierten Rahmen. Damals, mit 12-13 Jahren, habe ich zuerst die Rangliste in einem Spielmodus namens „Bedwars“ auf dem bekanntesten deutschsprachigen Server erklimmt und einen der Top-Plätze erreicht, bis dann ein Team auf mich aufmerksam geworden ist und mich dazu überredet hat, bei ESL-Turnieren teilzunehmen.
Dies diente hauptsächlich dem Zeitvertreib neben der Schule, aber ich hatte auch enorm viel Spaß dabei, für meinen „Skill“ anerkannt zu werden.
League of Legends Esports Anfänge
Als ich zur Kieler Uni kam hat mich eine Mail erreicht, dass es eine Truppe von Studenten gibt, die einen Discord Server haben und regelmäßig bei der Uniliga teilnehmen. Als frischer Abiturient und Erstsemester Student in Zeiten von Corona, habe ich mich dort sehr willkommen gefühlt und mich engagiert und meinen Rang in League of Legends durch den Austausch stetig verbessert, bis sich eine Prime League Mannschaft gebildet hat, die mich enorm motiviert hat, beim Esports dranzubleiben.
Du bist nicht nur Teil des Esports Team Schleswig-Holsteins, sondern engagierst dich auch noch in einem Uni Team. Was genau sind dort deine Aufgaben und vor allem Herausforderungen? Was wünschst du dir vielleicht für die Zukunft?
Ich bin von meinem Platz in der Uniliga etwas zurückgetreten, aber bin trotzdem noch aktiver Substitute für unser höchstes Team in der zweiten Liga und helfe aus, wenn jemand mal keine Zeit hat.
Ansonsten widme ich mich dem großen Projekt unseres Kieler Esports Vereins. Dort bin ich Beiratsmitglied und gestalte dessen Zukunft im Breitensport Esports gemeinsam mit vielen anderen engagierten jungen Leuten.
Herausforderungen im Esports gibt es nun mal viele. Von bürokratischen, durch unsere Gesetzgeber, bis hin zu Zwischenmenschlichen in der Szene.
Für die Zukunft würde ich mir ein besseres Miteinander zwischen den Esports-Vereinen und eine bessere Grundlage in Sachen Toxicity von der Seite der Spielepublisher wünschen.
Wie denkst du, kann man den Esports in Schleswig-Holstein noch besser fördern, damit wir in Schleswig-Holstein in Zukunft mehr Talente hervorbringen können?
Ich denke, dass es enorm wichtig ist, die bürokratischen Wege für einen Esports Verein zu vereinfachen, als auch die Förderung in diesem Zusammenhang deutlich zu erhöhen.
Es gibt genug junge Talente in Schleswig-Holstein, die ihren Platz noch in der Szene selbst suchen müssen, da es nicht genug Strukturen wie die epf oder TEAM SH gibt, die ihnen eine Perspektive geben können.
Vor kurzem warst du auf dem ersten Bootcamp des Esports Team Schleswig-Holsteins. Was hat dir besonders gut gefallen und was war vielleicht anders als in den bisherigen Bootcamps, auf denen du schon warst?
Besonders gefallen hat mir der teils persönliche Austausch mit Top-Coaches wie „Lea ONE“ oder „Outlandisch“ und dem Fokus auch abseits des Esports im Bereich Fitness und Politik/Austausch mit interessanten Persönlichkeiten.
Als letzte Frage: Was macht dein Bundesland für dich aus und warum glaubst du, dass aus Schleswig-Holstein die besten Talente kommen?
Wir sind das erste Bundesland, welches die Tore öffnet für eine blühende Esports Zukunft und geben jungen Talenten, wie mir, eine Perspektive in diesem Bereich. Alleine diese Grundlage wird in Zukunft viele spannenden Erfolgsgeschichten mit sich bringen.
